Samstag, 8. Dezember 2012

Ein Abend im Büchercafé

Wenn man auf dem Land lebt, kann es mitunter sehr schwer werden, kulturelles Angebot in erreichbarer Nähe zu finden.

Wir haben zumindest EINE einmalige Location hier: ein paar Orte weiter befindet sich ein schnuckliges und gemütliches Café - aber nicht irgendein Café! Das erkennt man z.B. unter anderem daran, dass ein Platz zum frühstücken anscheinend schon 2 Wochen im Voraus reserviert werden sollte (auch unter der Woche!). Ziemlich ungewöhnlich für einen Ort mit knapp 4.000 Einwohnern.

Die Besonderheit: man schlürft dort seinen Kaffee, Chai Latte oder Glühwein umgeben von Büchern.
Man wird dazu animiert, nette Gespräche über Bücher zu führen und es besteht natürlich die Möglichkeit, Bücher zu kaufen. Nebenher kann sogar noch "Nippes" geshoppt werden.
Die Einrichtung ist modern und ansprechend, lädt zum Verweilen und Ausspannen ein.

Meine Nachbarin hat mich vor ein paar Wochen auf die dort stattfindende Buchvorstellung aufmerksam gemacht und ich war ganz aus dem Häuschen, da ich erstens noch nie dort war und zweitens allgemein heiß auf Bücher bin.

Es wurden gleich 10 Bücher vorgestellt.
Man könnte meinen, das wird mit der Zeit anstrengend...aber die Verantwortliche des Abends schaffte es mit ihrer mitreißenden Art, meine volle Aufmerksamkeit zu gewinnen (trotz Glühwein).
Es handelte sich um Bücher, die sie ganz persönlich über das Jahr hinweg bewegt haben - und ihre allgemeine Liebe zu Büchern konnte ich ihr ebenfalls voll und ganz abspüren.

Was mir besonders gut gefallen hat: die Liste entstand fernab von irgendwelchen Bestsellerlisten. Geheimtipps sozusagen! Schmöker mit viel Gehalt, Emotion und einer ergreifenden Botschaft.

Besonders angesprochen haben mich diese drei Bücher:




Das Wichtigste im Leben der jungen Victoria sind Blumen. Sie weiß alles über sie und kennt vor allem ihre Bedeutung. Aufgewachsen in Waisenhäusern und Pflegefamilien, rettet dieses Wissen sie immer wieder. Mit achtzehn findet Victoria Arbeit in einem Blumenladen und bindet mit viel Erfolg und Einfühlungsvermögen für jeden Kunden den richtigen Strauß: Myrte für Liebe, Jasmin für Nähe, Maiglöckchen für Rückkehr des Glücks. All das wünscht sich Victoria auch, als sie Grant kennenlernt. Erstaunt stellt sie fest, dass er ebenfalls die Sprache der Blumen versteht – und sie von demselben Menschen gelernt hat wie sie selbst …

Ist es verrückt, wenn einer glaubt, die Zeit lasse sich "zurückdrehen"? Es ist verrückt, denkt Peter Taler anfangs, als er das Vorhaben des alten Knupp begreift, der ihm gegenüber wohnt. Denn der möchte etwas denkbar Unmögliches möglich machen.
Wilbur, gerade einmal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine Mutter stirbt bei der Geburt, sein Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Als seine Großeltern ihn zu sich holen, erfährt er endlich, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Wilbur gerät aus der Bahn. Gern wäre er so stark wie Bruce Willis, doch er hält sich für einen ewigen Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben.



Am liebsten hätte ich sie gleich alle drei mitgenommen...aber mein Bücherregal beherbergt noch sehr viele Schmöker, die gelesen werden möchten. Notieren werde ich sie mir auf alle Fälle!





Sonntag, 2. Dezember 2012

Neuanfänge

Manchmal habe ich komische Ideen - vor allem zu scheinbar unpassenden Momenten.

Heute beginnt die Adventszeit...und was mache ich? Entkerne eine Avocado, bin fasziniert über das Innenleben und überlege mir, wie ich diesen Kern zum Keimen bringen könnte.

Auch wenn ein Avocadokern und die Adventszeit auf den ersten Blick nur den Anfangsbuchstaben gemeinsam haben, kann man durchaus Parallelen ziehen.
Beim Aufziehen einer Avocadopflanze können schon mal 4 - 6 Wochen in's Land gehen, bis überhaupt ein bisschen Grün aus dem Kern sprießt. Danach heißt es: Hegen, Pflegen, vorfreudiges Warten.
Und wie war das gleich mit dem Advent? Abgeleitet aus dem lat. Begriff "adventus" = "die Ankunft"...
Im Urprung warteten die Juden auf ihren langersehnten Retter/ Messias.
Ein Warten auf Gottes geplanten Neuanfang mit uns Menschen in Form der Geburt Jesu.

Neuanfänge...geht es also nicht in beiden Fällen darum?







 


Freitag, 30. November 2012

Stoffbäumchen reloaded

Wie bereits angekündigt, sollte das Bäumchen im Kinderzimmer nicht länger alleine bleiben...

Eine ganze Weile habe ich überlegt, wie ich das Kunstwerk erweitern soll - final sind es kleine Filztiere geworden!
Die Tiere habe ich nicht selber ausgeschnitten, sondern fertig in einem Bastelshop gekauft.
Lediglich die Grashalme habe ich aus hellgrünen Filzplatten ausgeschnitten.
Dann  habe ich versucht, die Teile ebenfalls (wie den Stoff) mit Tapetenkleister anzubringen...was gar nicht funktioniert hat. Der Filz hat den Kleister regelrecht aufgesaugt.
Mit Alleskleber hat es dann wunderbar geklappt. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass die Tapete auch mit ab muss, wenn das Kunstwerk wieder entfernt werden soll. 

Und hier das fertige Ergebnis:









Dienstag, 27. November 2012

Das Piano

Um es kurz nochmal klarzustellen: das mit dem 1.001 Hobby war FAST keine Übertreibung!

Nun also zu einem meiner weiteren Hobbys, dem Piano spielen:

Nach etwa 6 Jahren Klavierunterricht und einem Musik-Abitur (mit für mich äußerst stressiger, praktischer Prüfung) habe ich den aktiven Unterricht an den Nagel gehängt und spiele seitdem eigentlich nur noch für mich.

Nach unserem Umzug verschwand mein gutes Roland FP-7 im Keller und seitdem steht es dort - eine wahre Vergeudung...

Da musste ich mir also überlegen, wie ich mich selber wieder zum Spielen motivieren könnte.
Und es gibt eigentlich nur einen Weg: Musik machen, die mich begeistert.

Und so bin ich auf meinen "alten Bekannten" Ludovico Einaudi zurückgekommen, einem italienischen Komponisten und Pianisten.
Er ist mir in der Filmmusik zu "Ziemlich beste Freunde" wiederbegegnet. 

Es gibt schon zahlreiche Alben von ihm, und noch besser: teilweise auch die dazugehörigen Klaviersätze.

Hier meine neuste Errungenschaft:



Die perfekte Feierabendmusik...einfach nur entspannend und schön!
Und die Noten gab es gleich mit dazu.
Es fällt mir wesentlich leichter ein Stück nach Noten zu lernen, wenn ich es schon ein paar Mal gehört habe.













Man könnte also sagen, dass ich durch die lange Pause leider wieder zur Anfängerin geworden bin.

Es gibt so viele Bereiche in unserem Leben, die wir trainieren bzw. frisch halten müssen...

Welche Hobbys sind euch wichtig und wo habt ihr so einen Rückschlag schon erlebt?

Donnerstag, 22. November 2012

Ein Mütterforum...

...macht süchtig!

Und entgegen vieler Vorurteile geht es nicht nur um Themen wie:

- Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft
- Variationen in der Konsistenz und Farbe von Babystuhl
- "Wie koche ich Marmelade?"
- "Wie werde ich Bastelqueen des Monats?"
- "Schaffe ich einen Sieg beim Kinderphoto der Woche?"

Nein. Ein Mütterforum ist viel mehr. Natürlich gehen die oben genannten Themen auch im eigenen Mama-Alltag nicht spurlos an einem vorbei.
Aber mit der nötigen objektiven Selbstreflektion schafft man es immer wieder mal, aus diesem Gedankenkarussell auszubrechen und sich zu fragen: Was macht MICH als Person noch aus?

Wie schon erwähnt, lese ich gerne. Und wer hätte das gedacht: auch andere Mütter lesen gerne!
Somit habe ich vor einiger Zeit einen virtuellen Bücherclub auf der Mamaplattform meines Vertrauens gegründet.
Es war für mich zunächst ein Versuch...aber ich durfte feststellen, dass ich Gleichgesinnte habe, die auch Aufgaben übernehmen (- an dieser Stelle nochmal ein großes Dankschön an "Hibi", die die Lese- und Teilnehmerliste so fleißig fortführt! -)
Letztendlich bin nicht ich die Chefin - das Projekt lebt durch die Gruppe.

Was passiert in einem Bücherclub? Ganz einfach! Man nehme eine (flexible) Teilnehmerliste und veranschlage einen Monat Lesezeit pro Buch.
Am Anfang eines jeden Monats darf ein Teilnehmer (der Reihe nach) ein Buch seiner Wahl vorschlagen - während die anderen frei in ihrer Entscheidung sind, ob sie dieses mitlesen oder einen Monat pausieren wollen.
Der Reiz an der Sache besteht natürlich darin, dass man sich auch mal Bücher zu Gemüte führt, die man vielleicht sonst nicht gelesen hätte.
Ich kann nur sagen: man wird durchaus auch mal positiv überrascht!

Nach dem Lesemonat (bzw. wenn alle durch sind) beginnt die Diskussionsphase.

Um diese Phase etwas zu strukturieren und zu erleichtern, habe ich einen kleinen Fragebogen erstellt, anhand welchem man sich austauschen KANN (aber nicht MUSS). Der Fragebogen kann auch einfach als persönliche Richtschnur gesehen werden, z.B. für Notizen während des Lesens:



 
Obwohl wir das Ganze erst seit drei Monaten machen, haben wir bislang sehr verschiedene Erfahrungen gemacht...von wenigen "Mitlesern", über eine sehr magere Diskussionsrunde bis hin zu einem sehr anregenden Austausch mit recht vielen Teilnehmern.

Ich freue mich, dass das Projekt so in's Rollen gekommen ist und hoffe auf noch viele weitere interessante Bücher, die sich auf diesem Wege bei mir "einschleichen" oder womöglich DAS Highlight des Jahres werden.

A propos Highlight des Jahres:

Ende Dezember werde ich meine persönlichen Bücher-TOPS & FLOPS vorstellen!

Mittwoch, 7. November 2012

Die Literatur & ich

Ich interessiere mich nicht schon immer für Bücher.

Ehrlich gesagt war ich eine von diesen Kindern, die mit anderen in die Bibliothek gerannt sind, aus Gruppenzwang einen Stapel Bücher mitgenommen und dann ungelesen wieder zurückgebracht haben.
Mir waren 1.000 Dinge lieber als Lesen - z.B. musste ich meinem Bewegungsdrang nachgehen. Mich hätten keine zehn Pferde hinter ein Buch bekommen.

Im Deutschunterricht war ich Mittelklasse-Schülerin. (Ich bin übrigens in vielen Bereichen einfach nur Mittelklasse. Was nicht das Schlechteste ist!). Was mich massiv gestört hat: die Willkür der Lehrer...

Das erste Buch, welches ich als Kind vollkommen freiwillig und zügig durchgelesen habe, war

 "Märchenmond" von Wolfgang Hohlbein.
Sofort hat mich das Genre "Fantasy" gefesselt und ich war insbesondere überrascht darüber, wie schnell mich Worte in eine vollkommen andere Welt katapultieren können.
In eine viel schönere und buntere Welt, als sie unser Fernseher je hätte präsentieren können...










Als junge Erwachsene, mit etwa Anfang 20, fing ich wieder regelmäßig mit dem Lesen an.
Besonders beeindruckt hat mich in dieser Anfangszeit - anscheinend, da noch gut in Erinnerung - das Buch

"Für immer dein" von Kathleen Tessaro. Meines Wissens war dieses Buch nie ein Bestseller, aber ich konnte mich in meiner damaligen Lebenssituation irgendwie mit den verrückten bzw. desillusionierten Hauptfiguren in dieser deprimierenden Stimmung identifizieren - war für mich ein Hauptantrieb beim Lesen war.











Nachdem ich dann etliche Romane (in alle möglichen Richtungen) gelesen hatte, kam so langsam der Wunsch in mir auf, selbst zu schreiben.
Ich ertappe mich ab und zu dabei, wie ich Romane "analysierend" lese, mir also Gedanken um die Charaktere, den Plot, den Spannungsbogen mache...ein sehr spannendes Gebiet!

Aber drei Dinge sind unverzichtbar, wenn es um das Schreiben geht:

- Fleiß
- Durchhaltevermögen
- Zeit

Und Letzteres muss man sich ernsthaft nehmen und vor allem sein Umfeld darauf einstellen.
Daran scheitert es bei mir wohl momentan.
Zwei kleine Kinder, ein Haus (kurz nach dem Umzug) und die damit verbundenen Aufgaben, andere Interessen bzw. Prioritäten...so findet man kaum Ruhe. Ich bin schon froh, wenn ich mich wenigstens abends dazu aufraffen kann nur ein paar Seiten zu lesen, ohne dass mir dabei die Augen zufallen.
Für den einen oder anderen mögen solche Gründe wie eine Ausrede klingen - aber Tatsache ist, dass ich innerlich noch nicht bereit dazu bin.

Somit werde ich das mit der "ernsthaften" Schreibtätigkeit erst mal aufschieben, mich auf meine alltäglichen Schreibgebiete (Blog, Foren...) beschränken und weiterhin inspirierende Bücher lesen - soweit es mir möglich ist. Das kann man durchaus schon als Übungsfeld sehen!

Dienstag, 6. November 2012

Das Stoffbäumchen

Heute wurde gekleistert. Trotz wacher Kinder! Kein leichtes Unterfangen...

Wie schon angekündigt, wollte ich für das Kinderzimmer eine Idee klauen und Löckchenzaubers Stoffbäumchen nachbasteln.

In den letzten Tagen habe ich bereits Stoffreste zugeschnitten und das Baum-Wandtattoo angebracht.
Gar nicht so einfach, so ein Teil auf einer Raufasertapete anzubringen...vor allem, wenn einem beim Abziehen der Folie die halbe Tapete entgegenkommt!

Heute wurden dann die Blätter angebracht (mit herkömmlichem Tapetenkleister):






Ich finde die Idee total putzig - auch wenn der Baum irgendwie kleiner geworden ist, als ich mir das vorgestellt hatte.
Mal sehen, ob noch ein paar Waldtiere eine Heimat an dieser Wand finden und wir das Kunstwerk erweitern können!