Bei einer Lovelybooks-Verlosung habe ich das genannte Buch von
Daniela Nagel gewonnen – und um ehrlich zu sein: anders wäre ich wohl
nicht in den Genuss dieser Lektüre gekommen. Diese „typischen“
Frauenbuch-Cover schrecken mich in der Regel eher ab.
Klappentext:
Storch lass nach! Das Mamiversum schlägt zurück.
Die junge Lektorin Alice plant einen Ratgeber für coole Mütter. Dumm
nur, dass sie von Kindern nicht den blassesten Schimmer hat! Ihre
Nachbarin Eve, Mutter von Drillingen, ist für Alice das Paradebeispiel
für alles, was uncool ist – gestresst, chaotisch, unorganisiert. Doch
Eve ist die Einzige, die Alice zu Recherchezwecken ausquetschen könnte.
Also schließen die beiden Frauen einen Pakt: Eve führt Alice in die
unbekannte Mütterwelt, das Mamiversum, ein, im Gegenzug coacht Alice
ihre Nachbarin in Sachen Lebensglück.
Das Happy End könnte für beide in
greifbare Nähe rücken …doch irgendwas ist ja immer!
Mein Eindruck:
Das
Buch ist nicht in Kapitel, sondern vielmehr in drehbuchähnliche, kurze
Szenen unterteilt – was mir sehr gefallen hat. Die Szenen sind
abwechselnd aus Alices und Eves Perspektive geschrieben.
Wir
haben es hier mit zwei Frauen zu tun, die unterschiedlicher nicht sein
könnten – und im Grunde zwei Lager darstellen: zum einen „die Mütter“
und zum anderen „die kinderlosen Karrierefrauen“.
Alice, die
kinderlose Karrierefrau, ist mir natürlich von Anfang an ein Dorn im
Auge, weil ich selbst Mutter bin. Man solidarisiert sich zwangsläufig
mit einer der Protagonistinnen – vielleicht auch ohne es zu wollen.
Doch
ich werde im Laufe des Buches immer milder gestimmt, was Alice
betrifft. Mal ehrlich: waren wir VOR den Kindern nicht auch so naiv und
wissen es nur nicht mehr? Das arme Ding will doch nur helfen.
Die
Geschichte nimmt ihren Lauf, die beiden lernen sich näher kennen und
dringen immer mehr in das Leben der anderen ein. Ihre Erlebnisse sind
teils herrlich komisch und realitätsnah, teils sehr emotional – und
zwischendurch leider auch etwas unrealistisch mit Tendenz zum Kitsch.
Die
Protagonistinnen sind mir sehr ans Herz gewachsen – die anderen Figuren
waren mir etwas zu stereotyp: der gutaussehende, rationale Arzt…das
Schwieger-Monster und ihr höriger Mann, die Alice-Schwarzer-Mutter,…
Leider
finden wir auch unlogische Passagen. Gestört hat mich z.B. die
Wiedergeburt von Video und
Diskette.
Aber: trotz der genannten Kritikpunkte hatte ich eine sehr gute
Zeit mit dem Buch! Es hat mich zum Lachen, aber auch fast zum Weinen
gebracht. Stellenweise kam mir der Gedanke, dass diese Lektüre auch ein
echter Lebensratgeber und Mutmacher für Mütter darstellt, die sich
selbst aus dem Blickfeld verloren haben und an ihrer Kommunikation
arbeiten sollten.
Es wird auch klar, dass Feminismus nicht
immer was mit der Arbeitsstelle/ Berufstätigkeit oder der Einschätzung
anderer, sondern mit der eigenen Einstellung zu tun hat. Lebe ich
leidenschaftlich? Wie kann ich meine Situation ändern, wenn ich
unglücklich bin?
Mein Fazit:
Ich habe (zu meiner
Erleichterung) ein Vielfaches mehr an Ernsthaftigkeit in diesem Buch
gefunden, als ich erwartet hatte. Das Leben als Mutter kann eben hart
sein und Tränen bleiben nicht aus.
Manchmal kann ich meine
eigene "Alice" sein, eine, die sich selbst aus dem Mist zieht...aber es
gibt auch Zeiten, in denen ich andere "Alices" brauche - Alices, die
mich aufpeppeln und mir helfen, den Blick wieder auf persönlichen Ziele
und Bedürfnisse zu richten.
Dieses Buch hat mich auf jeden
Fall darin bestärkt, mich selbst wieder ernster zu nehmen – ohne dabei
meinen Sarkasmus zu verlieren!
Ich glaube, mir ginge es ähnlich, wenn ich dieses Cover zusammen mit anderen Büchern in der Buchhandlung sehen würde ... Diese überkitschig gestalteten Motive sind einfach nicht meins (Alleine bei diesem Pink schüttelt's mich schon :D). Aber die Beschreibung des Inhalts klingt nach einem unterhaltsamen Buch, das zwar mit Klischees, aber auch mit ein paar ernsthaften Ansätzen geschmückt ist :). Nachdem ich noch ein Buch für meine Kusine suche und meinen Cashback aufbrauchen möchte, werde ich mal schauen, ob ich das Buch noch in einer Buchhandlung bei uns finde - wenn nicht, wird halt der Händler mit dem A wieder mal was schicken dürfen :) ...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Maria